Rezension: THE FEED – Ein Serious Game mit großem Potenzial
- Alexander Ludwig

- 10. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Apr.

Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit Playing History und Suspicious Games, präsentiert mit The FEED ein Serious Game, das aktuelle Themen rund um soziale Medien, Algorithmen und die digitale Welt aufgreift.
Worum geht es?
In The FEED schlüpfen die Spieler:innen in die Rolle von Praktikant:innen eines fiktiven Social-Media-Konzerns. Ihre Aufgabe ist es, die Benutzeroberfläche (Feed) verschiedener User zu gestalten, indem sie individuell passende (Werbe-)Posts auswählen. Dabei geht es darum, die Nutzer so lange wie möglich aktiv zu halten – koste es, was es wolle. Negative Auswirkungen wie Konflikte im Umfeld, emotionale Instabilität oder mentale Gesundheitsprobleme der User bleiben dabei zunächst unbeachtet.
Die Handlung ist in vier Kapitel unterteilt, ergänzt durch ein Intro und Outro, die das Narrativ kontextualisieren. Im Mittelpunkt steht der Vorfall bei einem Konzert der Sängerin Mila, die von einem Zuschauer verletzt wurde. Schnell fällt online der Verdacht auf den Streamer Leo. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter den Vorwürfen, und welche Rolle spielen Social Media bei der Eskalation der Situation?
Was überzeugt?
The FEED schafft es auf eindrucksvolle Weise, die Mechanismen und Interessen hinter sozialen Netzwerken zu verdeutlichen. Spielerisch lernen die Nutzer, wie Algorithmen funktionieren und wie sie auf menschliche Interaktionen abzielen. Das Gameplay ist leicht verständlich, kurzweilig und fordert durch seinen Schwierigkeitsgrad zum wiederholten Spielen auf. Besonders gelungen ist, dass der Ehrgeiz, die Aufmerksamkeit der User im Spiel hochzuhalten, die Lernerfahrung intensiviert.
Kritik und Potenzial
So überzeugend das Spiel in der Vermittlung seiner Kernbotschaft ist, steht und fällt sein Erfolg mit der didaktischen Begleitung. Derzeit befindet sich das Begleitmaterial für Lehrpersonen noch in Arbeit – ein Bereich, der enormes Potenzial birgt. Durch eine gelungene Einbettung könnte The FEED die komplexen Zusammenhänge zwischen Digitalität, menschlicher Psychologie und den Interessen großer Social-Media-Konzerne noch tiefgehender beleuchten.
Fazit
The FEED ist ein gelungenes Serious Game mit einem wichtigen pädagogischen Anspruch. Es vermittelt auf spielerische Weise, wie Social Media auf unser Verhalten und Denken einwirken, und regt gleichzeitig zum Nachdenken über die Konsequenzen digitaler Interaktion an. Dennoch bleibt der nachhaltige Lernerfolg von der Einbindung durch Lehrpersonen und der Qualität des Begleitmaterials abhängig.
Bewertung: 4 von 5 Sternen: Ein empfehlenswertes Spiel, nicht nur für den Einsatz im Unterricht – sein ganzes Potenzial kann es nur entfalten, wenn die pädagogische Begleitung stimmt.
Wer das Spiel ausprobieren möchte, kann es im App-Store und im Google Playstore kostenlos herunterladen. Auf der Website der LFK kann außerdem ein Pressekit heruntergeladen werden: https://the-feed.de/materials/TheFeed_Pressekit.zip
Video-Trailer zu "THE FEED": https://youtu.be/Ou4iufclA8Y?si=TAc4hAgNtSsYz9EB
Website der LFK: https://the-feed.de



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